Berlin Babylon

Berlin nach der Maueröffnung. Sichtbar zeigt die Stadt die Spuren der Leere, die Narben und Verschorfungen, die Krieg und Nachkriegszeit, die die Geschichte des 20. Jahrhunderts hinterlassen haben. In der Situation des Umbruchs scheint alles offen und möglich zu sein. Die Bauleute machen sich an die Arbeit.

Berlin Babylon erzählt von der Melancholie einer Stadt, die ihre zerstörte Struktur mit aller Macht zurückgewinnen, die Schatten der Vergangenheit überwinden will. Was soll Bestand haben? Was wird abgerissen, was neu gebaut? Aus allen Himmelsrichtungen nähert sich die Kamera der Stadt, taucht ein in die Straßenschluchten, verweilt in den Hinterhöfen, schwingt sich über gigantische Neubauten. Wo eben noch geheimnisvolle Leere war, herrscht rastloser Baubetrieb. Wo gerade noch Gebäude standen, gähnt neue Leere. Dann ragen auch hier die Kräne in den Himmel.

Wir erleben die Protagonisten des Umbaus: prominente Architekten wie Axel Schultes, Renzo Piano, Josef P. Kleihues und Rem Koolhaas. Bauherren, Politiker, Stadtplaner und Arbeiter. Anstelle von Interviews und Statements zeigen Körpersprache, Mimik und Fragmente von Gesprächen die Protagonisten bei ihrer Arbeit, in ihrem sozialen Raum, auf Baustellen und Richtfesten; das komplexe Gefüge der Hierarchie, die Konzepte, den Widerstreit, die Suche. Aus ungewöhnlichen Blickwinkeln, in genau beobachteten Szenen des Planens und Bauens, in spektakulären Aufnahmen zeigt Berlin Babylon die Kontraste einer Stadt im Umbau, zwischen der Angst vor der Leere und der Vollendungssucht. Ein Film über die hoffnungslose Bauwut, die in den Himmel wächst und seltsam flach und mittelmäßig bleibt, über die verführerische Faszination und prosaische Brutalität des Bauens. Die babylonische Zivilisationsfabel scheint in der wiedervereinten Metropole an der Schwelle zum 21. Jahrhundert fortzuleben. Der Aufbruch wird zu Stein.

Credits & Technische Daten

Titel: Berlin Babylon
Protagonist*In: Günter Behnisch, Werner Durth, Helmut Jahn, Joseph Paul Kleihues, Ioeh Ming Pei, Rem Koolhaas, Hans Kollhoff, Renzo Piano, Axel Schultes
Drehbuch: Hubertus Siegert
Produzent*In: Hubertus Siegert
Kamera: Ralf K. Dobrick, Thomas Plenert
Schnitt: Peter Przygodda, Anne Schnee
Musikberatung: Thomas Krinzinger
Ton: Robert Gräf, Uve Haußig, Christian Wersuhn
Regieassistenz: Ede Müller
Zweite Kamera: Thomas Frischhut, Lars Lenski
Kinostart: 27.09.2001
Genre: Dokumentation
Produktionsland: Deutschland
Produktionsjahr: 2001
Länge: 88 Minuten
Originalsprache: Deutsch
FSK: 0
FSK Trailer: 0
Bildformat: 1.85:1
Tonformat: 5.1

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